Veranstaltung: | Ansbach |
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Status: | Beschluss |
Beschluss durch: | Erwin Gleiß & Michael Hinze |
Eingereicht: | 07.11.2019, 07:19 |
Antragshistorie: | Version 1 |
Bauen und Wohnen
Text
Wohnungen sind auch in Ansbach knapp. Kleine, mit den öffentlichen Nahverehr gut
angebundene oder zentral gelegene Wohnungen, sowohl für junge Leute als auch für
Senior*innen sind Mangelware geworden. Größere Wohnungen für Familien werden
immer weniger bezahlbar, denn die Knappheit an Wohnraum sowie dessen
Privatisierung bringt einen erheblichen Preisanstieg mit sich. Kleine Betriebe
und Kulturschaffende können sich die Kosten für ihre Arbeitsräume nur noch
schwer leisten. Geeigneter und bezahlbarer Wohnraum in innerstädtischen Bereich
ist kaum noch vorhanden und führt zu Verdrängung.
Der Umfang von Neubau und Leerstand, die Mietentwicklung, die Aufwertung von
Wohnvierteln, die Verkehrsanbindung die Nutzung öffentlicher Flächen, all das
ist nach wie vor von der Kommunalpolitik beeinflussbar. Wir GRÜNEN setzen uns
deswegen für die Entwicklung einer städtischen, urbanen und sozialen
Wohnungspolitik in Ansbach ein.
Als Grundlage für eine soziale zielgerichtete Wohnungspolitik ist es notwendig
eine Arbeitsgemeinschaft für Wohnungsbaupolitik zu gründen. In dieser AG sollten
u. a. Vertreter der Komune, Wohnungsbaugenossenschaften und
Wohnungsbaugesellschaften , Haus- und Grundbesitzervereine und regionale Bau-und
Immobilenunternehmenvertreten sein. Sowie kirchliche und caritative
Organisationen bzw. Vereine vertreten sein.
Um eine zielgerichtete Bedarfsplanung für den Wohnungsbau zu ermöglichen, bedarf
es der Einführung eines Wohnungs- und Leerstandskataster.
Wie setzen uns für einen Grundsatzbeschluss ein, in dem Baulandpolitische
Grundsätze festgeschrieben werden. Darin sind Natur- Landschafts- und
Klimaschutz zu berücksichtigen. Um den Flächenverbrauch möglichst gering zu
halten, muss vorhandener Raum genutzt werden, indem man Gebäudeaufstockungen und
Geschosswohnungsbau den Vorrang gibt. Die Flächennutzungspläne müssen auf
Grundlage des Integrierten-Stadt-Entwicklungs-Konzept (ISEK) angepasst und
fortgeschrieben werden.
Wir setzen uns für offene, bürgerorientierte, demokratische Bauleitplanverfahren
ein, dazu wollen wir, dass beim ersten Planentwurf, mehrere Alternativen zur
Debatte gestellt werden. Alle Pläne sollen auch für Laien verständlich sein. Wir
wollen, dass künftig Gestaltungspläne Bestandteil der Bauleitplanverfahren
werden.
Es bedarf zunehmend an geeigneten und bezahlbaren Wohnraum, für Familien,
Menschen mit Migrationshintergrund, Behinderte, junge und ältere Menschen.
Bauherren sollen aus diesem Grund bei der Schaffung von Sozialwohnungen
unterstützt und gefördert werden.
Um die Bedürfnisse der Generationen abzudecken, bedarf es einer Mischung
unterschiedlicher Wohnungsgrößen in Mehrfamilienhäusern. Hierbei sollten soziale
Komponenten Berücksichtigung finden, wie zum Beispiel Barrierefreiheit,
Sozialräume zur nachbarschaftlichen Begegnung, Spielflächen u.a. Dabei können
neue Formen des gemeinschaftsorientierten Wohnens, wie zum Beispiel
generationsübergreifendes Wohnen, Wohngemeinschaften Alleinlebender,
Genossenschaftliche Wohnformen und neue Angebote für Familien entstehen.
Bei Neubauten in der Stadt Ansbach muss zukünftig darauf geachtet werden, dass
Platz und ein einfacher Zugang zum klimafreudlichen Verkehrsmittel Fahrrad, aber
auch zu Kinderwägen möglich ist. Deshalb fordern wir - je nach Wohnungsgröße -
pro Wohnung zwei wettergeschützte Stellplätze für Fahrräder die eine wirksame
Diebstahlsicherung ermöglichen. Die Stellplatzsatzung schliesst zukünftig
Fahrräder ein und wird dementsprechend reformiert.
Um den Neubau und Erwerb von städtischen Wohnungen durch die neu gegründete
städtische Wohnungsbaugesellschaft STADTBAU voran zutrieben muss diese zeitnah
ausreichend finanziell ausgestattet werden.
Wir GRÜNEN setzen uns für eine nachhaltige Verbesserung der Ansbacher Quartiere
ein, dafür setzen wir künftig auf die "Konzeptvergabe von Baugrundstücken" auch
als Tübinger Modell bekannt.
Durch den Besitz von städtischen Wohnungen kann z. B. verhindert werden, dass
Menschen, die in eine Notlage geraten sind und obdachlos wurden, auf der Straße
leben müssen.
Wir GRÜNE setzen uns für eine soziale Wohnungspolitik ein, die sowohl im Bauen,
als auch im Umgang mit Freiflächen ökologisch zukunftsweisend ist. Dazu gehört
auch die Berücksichtigung von Ladestationen für alle Arten von Elektrofahrzeugen
Parkplatzsituation in Wohnbereichen. Autos müssen nicht unbedingt vor den
einzelnen Wohnhäusern parken. Tiefgaragen und kleine Parkhäuser, die zwar
Baukosten erhöhen minimieren den Flächenverbrauch und können für Grün Freiraum
schaffen.
Wir setzung uns dafür ein, dass in die Bauleitplanung Dach- und
Fassadenbegrünung, Ladestationen für E-Mobilität Eingang finden.